Dienstag, 25. Oktober 2011

Horizonte sehen

Beim Besuch in Hamburg habe ich es meinem Kumpel nach zwei Tagen Biergelage am Sonntagabend unter die Nase gehalten: ein Konzept in die Selbständigkeit. Taktisch ein guter Zeitpunkt, nicht nur wegen der noch latent vorhandenen Bierbenebelung, sondern weil mit Sonntag die Angestelltenwoche quasi vor der Tür steht und die innere Grundhaltung auf, "ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll", umschlägt. Dieses Zitat von Georg Christoph Lichtenberg verwende ich in letzter Zeit übrigens häufiger. Es passt irgendwie immer. Versucht es am besten mal selbst.

Die Reaktion auf das Konzept war erwartungsgemäß gut - ach was - sehr gut, denn mein Kumpel fing direkt an weiterzuspinnen und Fragen zu stellen. Fragen, die ich noch nicht gestellt hatte und solche Detailfragen, bei deren Beantwortungsversuchen ich als Einzelintelligenz schon beim Aushecken gescheitert bin.

Auch an diesem Abend blieb vieles unbeantwortet. Dafür bin ich mit dem guten Gefühl ins Bett gegangen, dass das Konzept Potenzial hat. Es war das erste Mal, dass mein Co-Kreateur und ich es einer Person gezeigt hatten, deren Urteil nicht voreingenommen und nicht ideenverliebt fiel: Mein Kumpel war weder an der Entstehung beteiligt noch habe ich vorher durchsickern lassen, um was es geht. Mindert man seine Euphorie für das Konzept um seine generelle positive Einstellung und Haltung pro Selbständigkeit ab und definiert unser beider Restblutalkohol als Irrtumswahrscheinlichkeit von 10 Prozent, bin ich immer noch mit 90 prozentiger Sicherheit eingeschlafen, auf dem richtigen Weg zu sein.


"Es gibt noch viel zu tun" - Kräne am Horizont des Hamburger Hafens

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